Europa weint heute, um Frankreich, um Paris, um die Menschen, die gestern hingerichtet worden sind von maskierten Menschen, die keine sind. Maskiert, weil sie keine Menschen mehr sind. Weil sie den Menschen nicht sehen. Weil Sie nur noch Ideologie sehen und Ideologie sind und Ideologie leben. Ideologie töten. Immer die andere. Die, die Ihnen nicht passt.
Ich weine heute auch um die Muslimen in Europa, die Europa lieben. Um unsere Mitbürger, die an Allah glauben, die ein Kopftuch tragen oder auch nicht. Ich weine um unsere dunklen Mitbürger und um die, die es werden wollen.
Sie werden jetzt doppelt beäugt. Ihnen wird vorgeworfen, ohne, dass es Ihnen jemand direkt vorwirft (denn das ist ja nicht politisch korrekt), dass sie das Massaker in Paris gut finden. Sie sind der potenzielle Feind. Das Fremde vor dem man Angst hat. Jetzt umso mehr.
Ich weine, um Europa. Um unsere offenen Grenzen von denen wir unseren Kindern später erzählen werden, wenn wir Freiheit definieren. Ich weine um unsere Willkommenskultur und das Miteinander, das aufhört, bevor es angefangen hat.
Nachdem Europa seine Grenzen geschlossen hat und der Schengen-Raum gestorben ist, werden wir unseren Kindern erzählen, danach ist auch der Euro gescheitert. Mit ihm sind die Zweifler aus der EU ausgetreten, werden wir berichten, und dies war der Anfang vom Ende. Europa ist an diesem Tag mit gestorben, werden wir unseren Kindern sagen. Müssen, WENN WIR NICHTS TUN.
Racial Profiling wird es jetzt geben, so unfair und politisch unkorrekt es auch sein mag. Aber lasst uns gemeinsam umso mehr nun unsere WERTE verteidigen. Und nicht die, die uns von den Amerikanern aufgedrückt werden. Keine westlichen Werte. Lasst uns unsere europäischen Werte leben.
Lasst uns Solidarität zeigen. Vor allem mit unseren „dunklen“ Mitbürgern, mit denen mit Kopftuch, mit denen die „dunkel“ aussehen, mit den Muslimen und den Ausländern, die jetzt mehr den jäh an die Grenze unserer Gesellschaft gedrängt werden. Lasst uns gemeinsam gegen die Aufspaltung unserer Gesellschaft und die Aufspaltung Europas treten.
Ich habe Angst. Ich habe nicht Angst vor Muslimen. Meine Kollegen sind Muslime und meine Nachbarn auch. Und ich bin Akademiker und wohne im Vorort. Das sind die nettesten Menschen, die ich kenne. Auch wenn sie einen Bart haben und nicht trinken.
Ich habe Angst vor dem was jetzt kommt. Jemand hat in einem lichten Moment einmal gesagt:
„Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muss man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll.“
Wenn wir uns fragen, woher Terrorismus kommt. Dann passt dieses Zitat. Und es passt umso mehr auch jetzt.
Artikel 5 des Nato-Vertrags zum Bündnisfall, „bezeichnet in der diplomatischen Sprache den Begriff, der eine Lage kennzeichnet, in der eine von einem Staat aufgrund eines militärischen Beistandsvertrages eingegangene Verpflichtung wirksam wird, in einen Krieg einzutreten, den der jeweilige Bündnispartner führt, bzw. einen Krieg zum Schutze dieses Partners zu beginnen“ (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnisfall).
Was passiert jetzt? Meine Kollegen meinten erste jetzt am Freitag zu mir, dass Russen an Verschwörungstheorien glauben. Vielleicht ist das so. Hier ist meine:
Frankreich wird als Nato-Partner in Syrien einfallen. Die Nato-Partner werden Frankreich unterstützen. Ob die USA den Einmarsch in Syrien wollten und irgendwie provoziert haben sei dahingestellt. Der Feind ist die IS. Der Feind ist aber auch Assad, weil er es schon vorher war. Der Feind wird jetzt auch Russland werden. Der Stellvertreterkrieg in der Ukraine, der nicht zu einem richtigen Krieg eskaliert ist, wird bald in Syrien stattfinden. Es wird nicht beim Stellvertreterkrieg bleiben. Die Bündnisliebe, die Bismarck, mein Zitatgeber, begonnen hat und die den ersten Weltkrieg mit provoziert hat, wird zum dritten Weltkrieg führen.
Unsere Herzen werden gefrieren. Unsere Tränen bluten.
Aber stellt euch vor, es ist Krieg und keiner geht hin? Vielleicht lernen unsere Kinder in der Schule ja auch irgendwann, dass dies die Zeit der größten Krise und Unsicherheit in Europa war. Und wir „unsere Feinde umarmt haben, damit sie bewegungslos geworden sind“ (http://zitate.net/macht-zitate). Sie werden lernen, dass dies der Anfang einer neuen Weltordnung war. Wir werden Ihnen sagen, dass Europa damals geweint hat, aber nicht um sich selbst.
P.S.: Ich will an dieser Stelle gesagt haben, dass Deutschland einer der größten Waffenexporteure der Welt ist. Alles was wir an Waffen verdienen bzw. die Kapitalisten verdienen, müssen wir an Steuergeldern für Krieg und Flüchtlinge ausgeben. Und erzeugen am Ende noch mehr Terrorismus, der solche Verbrechen wie in Paris hervorbringt. Es ist Zeit. Nicht zu handeln. Es ist Zeit nachzudenken. Eine neue Weltordnung zu schaffen. Es ist keine Zeit zum Krieg. Es ist endlich Zeit für Frieden.